Herkulesaufgaben für den Pharmasektor
By Alessandra Giovanelli & Sonja Telscher
Das Jahr 2020 hat den Arzneimittelsektor revolutioniert: Smart Packaging, „schnelle“ Logistik und Nachhaltigkeit sind die Themen, die die Branche umgekrempelt haben und die sich weitreichend auf die Supply Chain Prozesse der Hersteller, Zulieferer und Distributoren auswirken.
Während durch die Pandemie Anfang März 2020 der Betrieb in vielen Branchen weltweit zum Stillstand kam, hat die Gesundheits- und Pharmaindustrie ihr Wachstum exponentiell erhöht. Die Produktionsanlagen surrten und stellten große Mengen an Hygieneartikeln und Schutzausrüstungen her, die an die entlegensten Orte distribuiert werden mussten. In den Forschungslaboren konnten die Wissenschaftler gar nicht schnell genug arbeiten, um einen neuen Impfstoff herzustellen, welcher schließlich 2021 möglichst überall und gleichzeitig zur Verfügung stehen sollte.
Unschwer ist dabei zu erkennen, dass die Anforderungen an die Supply Chain Prozesse dadurch enorm gestiegen sind. Gleichzeitig hat die Komplexität zugenommen, denn, um die gestiegene Nachfrage bei gleichzeitiger Erhöhung des Tempos den Einsatz neuer Technologien erforderlich gemacht haben.
Logistik und Supply Chain Management
Während jahrzehntelang der Begriff „Logistik“ ausschließlich mit dem Fluss von Rohstoffen oder Fertigerzeugnissen verknüpft war und der Austausch zwischen Hersteller und Endkunden im Fokus stand, fließen heute viele weitere Aspekte in die Logistik ein, so z.B. der Anspruch auf Synchronisierte Prozesse, die Frage der Bevorratung, eine zuverlässige Absatzplanung und die deutliche Verkürzung der Lieferzeiten.
Eine zentrale Herausforderung für den Arzneimittelsektor besteht darin, dass die Produkte jederzeit in ausreichender Menge im Handel verfügbar sein müssen, dass jedoch eine Überproduktion durch schnelle Verfallszyklen direkt abgestraft werden. Auch die Lagerung oder der Transport stellen oftmals hohe Anforderungen an die Logistik, z.B Kühlketten, Schutz vor Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung, Berücksichtigung von Chargen und Rückverfolgbarkeit. Eine passgenaue und fristgerechte Produktion ist somit Grundvoraussetzung für die Wirtschaftlichkeit der Hersteller und Händler.
Nachhaltigkeit in der Lieferkette
Auch das Thema Nachhaltigkeit hat den Pharmasektor längst erreicht. So sollen menschliche Gesundheit und ökologische Integrität Hand in Hand gehen, sich sogar gegenseitig bedingen. Dabei rücken beim Thema Nachhaltigkeit nicht nur die verantwortungsvolle Verwendung von Roh- und Inhaltsstoffen eine Rolle, auch der Bereich „Green IT“ wird angeführt; ein Beispiel ist hier der Energieverbrauch in den Rechenzentren. Natürlich finden auch die Nachhaltigkeits-Klassiker Berücksichtigung, z.B. der Verbrauch von Roh- und Brennstoffen, das Thema Recycling und die Vermeidung von Verschwendung (Lean).
Eine der bereitstehenden Technologien, die diese Herkulesaufgabe mit bewältigen können, ist die SAP-integrierte Software der GIB. Sie macht die Supply Chain Prozesse transparent und steuerbar und das end to end. Beginnend bei einer treffsicheren Absatzprognose, die nicht nur Vergangenheitswerte, sondern auch externe Faktoren und Pläne berücksichtigt, über eine exakte Materialbedarfs- und Produktionsplanung, bis hin zu einem kostenbewussten Bestandsmanagement. Mit den GIB Lösungen werden volatile und instabile Märkte besser einschätzbar, Verschwendung und Zielkonflikte im Supply Chain Prozess sichtbar. Damit gehören Überproduktion oder ein „Stochern im Nebel“ der Vergangenheit an. Auch die bereichsübergreifende Kommunikation wird gestärkt und die Prozesse werden gestrafft, wodurch sich die Durchlaufzeit in der Wertschöpfungskette deutlich verringert. Mehr Flexibilität durch bessere Planung und zufriedene Abnehmer durch einen erhöhten Lieferservicegrad sind die Folge. Eine rundum gelungene Unterstützung für einen extrem herausfordernden Sektor.